Archäologisches Kolloquium: "Die Halle des Königs? Aktuelle Ausgrabungen im direkten Umfeld des Königsgrabes von Seddin."

Nov 27, 2023 from 06:30 PM to 08:30 PM

Hybride Veranstaltung (Johanna-Mestorf-Straße 2-6, Johanna-Mestorf-Hörsaal/Online)

Dr. Immo Heske (Göttingen); Prof. Dr. Franz Schopper (Brandenburg)Die Halle des Königs? Aktuelle Ausgrabungen im direkten Umfeld des Königsgrabes von Seddin.

Mit dem Fundort Seddin in der Prignitz sind für die jüngere Bronzezeit in Mittel- und Nordeuropa herausragende archäologische Funde verbunden. Der Fundort erhält nicht nur aus der einzelnen Grablege seine Bedeutung, sondern durch die Konzentration herausragender Objekte und Inventare, die aufs Engste mit dem monumentalen Grabhügel des »König Hinz« und der ehemals weiträumigen Grabhügelgruppe in den »Wickboldschen Tannen« verknüpft sind. Besonders das Inventar aus dem Großgrabhügel mit der bronzenen Amphore und bronzenen Schälchen sowie den weiteren Beigaben wie Schwert und bronzener Phalere liefert eine entscheidende Grundlage für Überlegungen zu den internationalen Beziehungen von hochrangigen Personen in ihrem europäischen Kontext.
Seit dem Jahr 2015 unternimmt das Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen unter der Leitung von Dr. Immo Heske Prospektionsgrabungen in verschiedenen Bereichen des zwischen den Bestattungsplätzen liegenden Raumes. Die bisher freigelegten Befunde umfassen
Pfostenstrukturen, Siedlungsgruben und eine Vielzahl an Gargruben/Feuergruben. Die erhobenen absoluten Daten und das Fundmaterial umfassen einen Zeitraum von der Periode V und VI nach nordischer Chronologie und lassen ein ausgedehntes facettenreiches Siedlungsareal vermuten. Seit Februar 2023 erfolgt eine Projektförderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. SiSE I, das in Kooperation von Prof. Dr. Franz Schopper (Landesarchäologe BLDAM) und Dr. Immo Heske eingeworbene Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, das Siedlungsumfeld Seddin zu erforschen. Erstmals sind nun großflächige, ausgedehnte Grabungen möglich geworden. Bei den Flächengrabungen im 1. Projektjahr wurden dabei gleich zwei Wandgräbchenhäuser freigelegt. Besonders Aufmerksamkeit erregt ein Großbau mit
einer Länge von 31 m bei einer erstaunlichen Breite von knapp 10 m. Steineinbauten und mächtige Wandgräbchen lassen dabei an eine repräsentative »Halle« denken. Unmittelbar nach Beendigung der Geländearbeiten gibt der Vortrag erste Einblicke in die Befundstruktur, das Fundaufkommen und die Vergleichsbefunde. Ein früher Arbeitsbericht. In der Zusammenschau der vorherigen Prospektionsgrabungen ist der Hausgrundriß in die Gesamtstruktur des weiträumigen Areals einzuordnen und stellt die Frage: »Die Siedlung des »König Hinz«. Ist sie nun gefunden?«

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Zugangsdaten Zoom-Meeting:
https://uni-kiel.zoom-x.de/j/68934393539
Meeting-ID: 689 3439 3539

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