Early career symposium "Homo homini lupus est? Menschenbilder und das Fremde: Interaktion und Wahrnehmung"
The Symposium will take place in German.
Das Early Career Symposium hat sich zum Ziel gesetzt, Menschenbilder aus unterschiedlichen Perspektiven zu diskutieren. Dazu werden verschiedene Auffassungen des Menschen oder bestimmtet Menschengruppen und ihre Ausdrucksformen sowie ihr Einfluss auf Wissenschaft, Kunst und Gesellschaften nebeneinandergestellt. Es wird angestrebt, die Vielschichtigkeit vom Verständnis von Menschen zu verdeutlichen und die unterschiedlichen Beweggründe und Kontexte zu beleuchten.
Die lateinische Phrase homo homini lupus est, die in leicht abgewandelter Form titelgebend für das Symposium ist, ist eine verkürzte Version eines Verses aus der Komödie Asinaria des römischen Dichters Plautus. Dort heißt es im Wortlaut lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit oder im Deutschen: „Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, kein Mensch, solange er nicht weiß, welcher Art der andere ist.“ Auf diese Weise kreierte bereits Plautus eine versinnbildlichte, mit Anspruch auf Allgemeingültigkeit behaftete Darstellung des menschlichen Charakters – (s)ein Menschenbild.
Die Vorstellungen und Erwartungen, die an das Menschlich-Sein gerichtet werden, korrelieren untrennbar mit den jeweiligen fundamentalen Eigenschaften und Handlungstendenzen, welche eine Gesellschaft sich selbst zuschreibt. Menschenbilder und die Auseinandersetzungen mit ihnen bilden folglich eine wichtige Basis für die Bestimmung dessen, was als normkonformes, normabweichendes oder „fremdes“ Verhaltensmuster beurteilt werden kann.
Das Schlagwort Menschenbild ist jedoch durch seine semantische Unschärfe charakterisiert, sodass sich unwillkürlich die Frage danach auftut, wie ein spezifisches Menschenbild entstehen kann und welche mentalen Komponenten für seine Konstruktion unabdingbar sind. Die Beiträge des Symposiums tragen dazu bei, sich dieser Frage anzunähern.
Programm:
Freitag, 17.9.21
10:00 Begrüßung
10:15 Antike Menschenbilder der Neuzeit. Das Fremde im Blick / Dr. Ellen Siepe (München)
11:00 Die vielschichtige Anthropologie des platonischen Protagoras-Mythos / Dr. Jan Kerkmann (Freiburg)
11:45 Mittagspause
12:45 The Others in the Art of Ancient Greece / Tatiana Tereshchenko (Moskau)
13:30 Von Persönlichkeiten und Objekten: Wie sich das Menschenbild in der zoologischen Illustration des 19. Jahrhunderts widerspiegelt / Lisa Pannek (Kiel)
14:15 Kaffeepause
14:30 Menschenbild - Krankheitsbild. Illustration als soziale Praxis / Mona Behfeld (Hamburg/Kiel)
15:15 "Was für eine Insel in was für einem Meer." Behinderungen - Facetten und Möglichkeiten des Menschseins / Helen Akin (Jena)
16:00 Abschluss des ersten Tages
Samstag, 18.9.21
ab 10:00 Eintreten in den Videokonferenzraum
10:15 Homo homini lupus est? – Stadtaufstände und literarisierte Menschenbilder in Gottfried Hagens Reimchronik der Stadt Köln / Catharina Müller-Liedtke (Kiel)
11:00 Feuerbachs "Homo homini deus est" oder warum Religion als Therapeutikum gegen die Ausbrüche der Roheit und Bestialität“ nicht genügt / Christian Loos (Hannover/Münster)
11:45 Kaffeepause
12:00 Die Kodifizierung von Menschenbildern / Aurore Reck (Saarbrücken)
12:45 Neuzeitliche Menschenbilder im Schlagschatten ihrer Entgrenzung / Dr. David Sailer (Wien)
13:30 Abschluss des Symposiums
Das Programm als .pdf Datei kann hier unterladen werden.
Bei Interesse kann ein Link zur Videokonferenz bei Sascha Boelcke sboelcke@roots.uni-kiel.de angefragt werden.
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Organisation:
Sascha Boelcke sboelcke@roots.uni-kiel.de
Catharina Müller-Liedtke cmuellerliedtke@roots.uni-kiel.de
Gido Lukas glukas@roots.uni-kiel.de
Lisa Pannek pannek@muthesius.de
Dana Zentgraf dzentgraf@roots.uni-kiel.de